Terra Serpentes
Terraristik ist mehr als nur ein Hobby

Boa c. I. Crawl Cays

 

Herkunft: Insel "Crawl Cays" bei Belize (Belize Inselform)

Größe: sehr klein bis klein

Männchen ca. 1,20m

Weibchen ca. 1,40m (max. 1,50m)

Schwierigkeitsgrad: * * * * * *

(einfach, sehr einfach)

Für Einsteiger geeignet

Bekannte Varianten: gräulich (Stöckl-Variante, Bonny-Variante)

Friedlichkeit: * * * * * *

(beißt sehr selten bis nie)

Schutzstatus:  WA II (mit Befreiung von der Meldepflicht)

Besonderheit:  Sehr kräftiger Körperbau, ähnlich Hog Islands


Die BCI Crawl Cay ist unter den Imperatoren schon etwas Besonderes. Zum
einen durch ihren extrem muskulösen Körperbau, der den Hog Island Boas in nichts
nachsteht (aber eben mit einer komplett anderen Zeichnung - vor allem interessant für
diejenigen, die nicht so sehr das amelanistische mögen), aber auch durch ihren sehr langen
Kopf, der stark an Saboga Boas erinnert. Die Crawl Cay Boa bleibt in aller Regel unter 1,50m
und müsste daher eigentlich auch als Zwergboa bezeichnet werden, jedoch wirkt sie wegen
ihrem Körperbau ziemlich wuchtig (und erinnert ein wenig an einen Pitbull).

Vom Temperament sind die Tiere recht ruhig und neigen nicht zu beißen. Bekannt sind zwei Varianten, die eher gräulichen Tiere (Stöckl-Linie), die mit Abstand die weiteste Verbreitung gefunden haben und die eher rötlich-braune Variante (Klaus Bonny-Linie). Letztere ist sehr sehr selten und leider fast nicht mehr zu finden in der Terraristik. Die Tiere sind leider durch ihr Äußeres etwas durch's Raster gefallen, weswegen sie sich nie einer großen Beliebtheit wie etwa El Salvadors erfreuen konnten. 

Daher sind sie heute eine Rarität im Terrarium. Jemand der ein Paar davon erwirbt hat schon etwas ganz besonderes zu Hause und es bleibt zu hoffen, dass diesen Tieren eines Tages die Wertschätzung entgegen gebracht wird, die sie auch verdienen.
In freier Natur sind sie starken Wetterschwankungen ausgesetzt, von kühlen Tagen, bis extrem
heißen, heftiger Regenzeit (Juni-Dezember) und harter Trockenzeit (Januar-Mai). Dies ist
vermutlich auch der Grund für ihre robuste Konstitution.



Die Crawl Cay von mir stammen aus der Bonny-Linie und wurden Anfang der 2000er über Houten importiert. Bonny beschreibt in seinem Buch zutreffend, dass unter dem Begriff der "Crawl Cays" mehr als nur eine Insel bekannt sind. Daher lässt sich nicht mehr genau zurück verfolgen, von welcher der beiden Inseln die Tiere ursprünglich stammen (da müsste sich mal jemand vor Ort umschauen).



Als Inselform sind sie akut vom Aussterben bedroht. Sie ernähren sich in freier Natur
vermutlich hauptsächlich von Vögeln und Geckos und können auch lange Perioden ohne
Nahrung gut überstehen. Besonderes Merkmal sind neben der Färbung (die Schwänze
erinnern stark an Hog Island, die Bäuche sind stellenweise rötlich) und den für Imperatoren
außergewöhnlichen Sattelflecken.

Der besondere Paarungsrhythmus den Stöckl beschreibt, konnte ich so nicht beobachten. Meine Tiere paaren auch im März noch.


Mehr in einem ausführlicheren Tiersteckbrief:

Schlangen