Terra Serpentes
Terraristik ist mehr als nur ein Hobby

Boa Acrantophis dumerili

 

Sysnonym: Südliche Madagaskarboa, Dumerils Madagaskarboa, Dumerili

Herkunft: Süd-Madagaskar

Größe: mittel 

Männchen max. 1,80m

Weibchen max. 2,20m

Schwierigkeitsgrad: * * * * * *

(sehr einfach)

sehr friedlich und daher auch für Anfänger bestens geeignet

Bekannte Varianten:
-

Friedlichkeit: * * * * * *

(selbst Jungtiere beißen sogut wie nie)

Schutzstatus:  WA I (Melde und Dokumentationspflichtig)


Besonderheit: Die Madagaskar Boas bilden streng genommen eine eigene Gattung, sind aber am 
nächsten mit den Süd- und Mittelamerikanischen Boiden verwandt 

Dumerili wird gerne auch synonym als südliche Madagaskar Boa bezeichnet, wobei man hierbei gerne ignoriert, dass es noch drei weitere bisher bekannte Madagaskar Unterarten gibt. Die Tiere zeichnen sich vor allem durch ihre markante Musterung und ihren kräftigen Körperbau aus. Dabei werden Weibchen kaum viel größer als 2m und eignen sich daher aus perfekt für die Privathaltung. Ein weiteres Plus für jeden Halter ist dass extrem ruhige Temperament der Tiere. Man kann mit Fug und Recht behaupten, die Tiere neigen einfach nicht 
zum beißen. Mir ist auch kein Züchter bekannt, der jemals ein bissiges Tier hatte. Ansonsten sind die Tiere robust und anspruchslos, wenn sie als Babys erst mal das Fressen angefangen haben. 

Obwohl Madagaskar geographisch weit von Südamerika entfernt ist, sind ihre nächsten Verwandten doch die Boiden Mittel- und Südamerikas (weswegen sie für mich auch eindeutig 
mit zu den klassischen Boas gehören). Ihre nächsten Verwandten sind dabei (man glaubt es kaum bei dem lieben Wesen), die Anakondas. Es kann in ganz seltenen Fällen sogar zu Kannibalismus 
zwischen Tieren sehr unterschiedlicher Größe kommen, daher sollte man hier etwas darauf achten. Bei gleichgroßen Tieren ist dagegen eine Gruppenhaltung kein Problem. 
Dumerilis haben einige weitere Eigenarten die die Art sehr interessant macht. Z.B. wird der vergleichsweise kurze Schwanz zur Lauerjagd verwendet. Dabei graben sich die Tiere ein 
, dass nur noch die Schwanzspitze hervorschaut und dann wird "geangelt", ähnlich wie man das bei Chondros kennt. Allgemein brauchen es Dumerilis deutlich trockener als ihre 
Amerikanischen Verwandten. Die starke Verwandtschaft zu den Mittel- und Südamerikanern hat geographische Gründe, so waren Afrika und Südamerika eins kontinental verbunden.

Ihre große Beliebtheit hat ihnen geholfen, auch in Zeiten von Meldepflichten und Dokumentationsnachweisen noch ab und an mal in Terrarien vorzukommen, doch auch hier sind die 
Zahlen rückläufig und so muss man schon manchmal suchen, bis man überhaupt einen Züchter findet, der die Art regelmäßig anbietet. Wer sich für eine Dumerili entscheidet, 
ist oft so begeistert, dass er die Art nicht mehr im Bestand missen möchte. Die Art ist bodenbewohnend und wählerisch bei der Nahrungssuche, wie alle Boiden.

In Madagaskar sieht die Situation leider weniger gut für die Art aus. In den letzten Jahrzehnten sind über 90 % des Lebensraumes zerstört worden und Schutzmaßnahmen wie etwa 
in Argentinein bei der Boa Occidentalis greifen nicht oder nur sehr sehr langsam, so dass die Art ernsthaft vom Aussterben bedroht ist. A. Dumerili wird optisch manchmal 
mit A. Madagascariensis verwechselt, wobei sich beide eindeutig unterscheiden lassen. Dumerili ist wesentlich kleiner und dass auch schon von Geburt an, außerdem unterscheiden 
sich beide sowohl in der Kopfzeichnung, als auch in der Färbung. 

Die Reinrassigkeit der Tiere ist leicht nachweisbar, da über Hybridisierung mit Sanzinias und Boa Imperator und Boa Constrictor nichts weiter bekannt ist, bleibt nur 
die mögliche Hybridisierung mit A. Madagascariensis. Allerdings wurde Madagascariensis erstmals 2006 erfolgreich nachgezüchtet, wie sich einigen älteren Fachartikeln entnehmen 
lässt. Meine Linie lässt sich auf Angela Moschek bis in die 2000er zurückverfolgen. Man sieht, dass es bei Dumerili nicht schwer ist die Reinrassigkeit zu belegen.