Schlangen, dumm und Instinkt-gesteuert?
Die Vorstellung, dass Schlangen "dumme und primitive Raubtiere" sind, ist ziemlich veraltet und entspricht überhaupt nicht mehr dem aktuellen Stand. Nicht zuletzt haben Privathalter durch ihre Beobachtungen wesentlich dazu beigetragen, dass sich diese Vorstellungen von den Tieren verändert hat.
Dabei darf man das Verhalten auch nicht zu sehr vermenschlichen. Tiere ticken einfach anders, besonders Schlangen, doch lernt man ihr Verhalten und ihre Körpersprache lesen, so kann man mit kaum einem anderen Tier so gut und sicher umgehen, da Schlangen sehr ehrliche Tiere sind. Entgegen aller Behauptungen können sie nicht "hinterhältig" sein, ein Tier dass faucht und beißt fühlt sich bedroht und eins, dass das nicht tut, wird sein Verhalten auch nicht schlagartig ändern.
Schlangen sind sehr wohl lernfähig und gewöhnen sich sehr an ihre Pfleger bzw. Kontaktpersonen und besonders Boas können diese sehr gut auseinander Halten und wissen vor allem über den Geruch sehr genau wer man ist.
Schlangen sind sehr sanfte und ruhige Wesen. Von ihnen geht eine Faszination aus, die auch nach Jahren noch nicht vergangen ist....
Handling von Riesenschlangen
Jedes Tier versucht von Natur aus sich vor Bedrohung zu schützen und verteidigt sein Leben wenn es sein muss. Schlangen sind in besonderem Maße Instinkttiere, was aber nicht heißt, dass man sie nicht zutraulich bekommen kann (in sofern, dass sie den Menschen nicht mehr als unmittelbare Bedrohung war nehmen).
Dazu ist es unerlässlich, dass sich das Tier an den Halter und an den Umgang mit dem Halter gewöhnt. Dies erleichtert das Leben für beide Seiten ungemein. Für das Tier entfällt der Stress, wenn es erst mal verstanden hat, dass der Mensch ihm nichts böses will (oh ja, dass können Schlangen verstehen, auch wenn man ihnen das nicht zutraut) und ebenso für den Halter, der einen sichereren Umgang mit den Tieren Pflegen kann und somit auch das Tier selbst, durch seine eigene Unsicherheit nicht weiter verunsichert.
Es ist Bestandteil artgerechter Haltung seine Schlange durch Handling an die Hand zu gewöhnen.
Sein Tier nicht an die Hand zu gewöhnen ist nach heutigem Wissensstand eine grobe Fahrlässigkeit (dem Tier gegenüber). Das gilt im besonderem Maße für all jene die Fans der ganz großen Brocken sind. Diese Tiere stellen für den Menschen von Natur aus keine Bedrohung dar (wir passen nicht in ihr Beuteschema und so groß, dass dies der Fall seien könnte, wird fast nie eine Schlange in Menschenhand, egal wie gut man sie füttert). Doch die Körperkraft eines 5m Tigerpythons sollte nicht unterschätzt werden. Ein Tier dass den Menschen nicht als Bedrohung auffasst, weil es den Menschen und den Umgang mit Menschen kennt, stellt für seinen Halter keine Bedrohung dar.