Boa c. Amarali Bolivien
Sysnonym: Bolivian Boa, Kurzschwanzboa
Herkunft: Bolivien
Größe: klein bis Mittel (reine Bolivianer sind in der Regel kaum größer als max. 2m)
Männchen ca. 1,40 m bis 1,50 m
Weibchen ca. 1,60 m bis 1,70 m (Ausnahmetiere 2m)
Schwierigkeitsgrad: * * * * ° °
(für engagierte Einsteiger möglich, da robust)
Bekannte Varianten: Urform, Silverback
Friedlichkeit: * * * * * *
(sehr friedlich)
Schutzstatus: WA II (von der Meldepflicht befreit)
Besonderheit: Amaralis haben alle, ohne Ausnahme, kurze Schwänze, weshalb wie auch als "Kurzschwanzboas" bezeichnet werden. Die sind äußerst kräftig vom Körperbau her.
Die Boa c. Amarali wurde von Stull schon in den 1930er Jahren als eigene Unterart bestimmt. Sie Zeichnet sich durch einen einzigartigen Schuppenschlüssel aus und einen charakteristischen, kurzen Schwanz. Amaralis kommen sowohl in Südbrasilien, als auch in Bolivien vor, wobei Brasilianische Amaralis oft eine gelbliche Farbzeichnung haben. Die sog. "Dotted-Linie", wie auch Loyd Lemke Amaralis werden heute zu den brasilianischen Amaralis gezählt. Die bolivianischen Amaralis haben dagegen einen charakteristischen Rotstich, der besonders bei Babys sehr ausgeprägt ist und im Laufe ihrer Umfärbung in ein rostrot braun umfärbt. Reine Bolivianer haben praktisch kein gelben Farbschlag und nicht selten haben sie orange Augen. Schon die Babys haben charakteristische Köpfe, die überdimensional groß wirken und trotz ihres Gebisses, dass schon bei Babys in einer ganz anderen Liga spielt, als bei Imperatoren üblich, haben sie ein ausgesprochen ruhiges Temperament.
Die bekannteste Bolivianer Linie stammt von Joe Terry, dem Mitte der 90er Jahre der erste Wurf gelungen sein soll. Einige Tiere kamen im Laufe der 2000er nach Europa, wobei es nie sehr viele waren. Heute sind reine Terry-Tiere selbst in den USA gefragte Raritäten, da ihre Zucht als nicht einfach gilt und die Würfe (in der Regel um die 15 Stück) recht klein sind. Entgegen der Behauptung, dass Amaralis empfindlich seien sollen, sind reine Bolivianer sehr robuste Pfleglinge und neigen weder zum Futterauswürgen noch sind sie heikel oder empfindlich.
Obwohl Amaralis den kräftigsten Körperbau aller Boa Constrictor haben, klettern semiadulte sehr gerne und für ihre erfolgreiche Aufzucht ist ein Terrarium unverzichtbar. Oft ist die Rackaufzucht oder eine Aufzucht in kleinen Aufzuchtboxen der Schlüssel zum Erfolg bei der Boaaufzucht, doch trifft dies für Amaralis ganz und gar nicht zu. Viel mehr ist ein vergleichsweise großes Terrarium mit Kletterästern notwendig.
Amaralis erreichen recht spät ihre Geschlechtsreife, oft erst mit 6 Jahren. Sie brauchen auch deutlich mehr Schwankungen im Temperaturspektrum als andere Boa Constrictor, so sind kühle Temperaturen um die 20 Grad ebenso wichtig, wie Tagtemperaturen knapp über 30 Grad, am besten mit jahreszeitlichem Rhythmus und ausgeprägten Trockenzeiten.
Das auffälligste Merkmal von Amaralis ist ihr vergleichsweise großer Kopf, der schon bei Jungtieren beeindruckend ist und entgegen mancher anderer Boas, haben auch die Männchen vergleichsweise große Köpfe, wodurch sich Amaralis stark von anderen Constrictoren unterscheiden (vgl. Bild oben ist ein Männchen). Amaralis sind frisch nach dem Wurf erstaunlich klein, was vermutlich an dem steppenartigen Lebensraum liegt, der Jungtieren vermutlich weit weniger Deckung bietet, als etwa Constrictoren im Amazonasdelta. Da die Tiere kleiner sind, werden sie leichter Verstecke finden können um das erste Lebensjahr zu überstehen.
Bolivien ist ein Land mit vergleichsweise rauen Witterungsbedingungen und starken Temperaturschwankungen. So liegt die Jahresdruchschnittstemperatur bei 20,6 Grad nachts und 31,3 Grad tags. Damit ergibt sich eine Durchschnittstmperatur über das Jahr von etwa 25,8 Grad mit nächtlichen Tiefstwerten von Juni bis August zwsichen 19 und 17 Grad und auch Kaltfronten mit Temperaturen unter 15 Grad sind belegt. Dazu ist es vergleichsweise trocken und kann Tags auf knapp über 31 Grad werden. Die vergleichsweise starken Schwankungen sollten bei artgerechter Haltung beachtet werden und es empfiehlt sich auch Regen- und Trockenzeiten einzuhalten. Dabei kann man durchaus unseren Jahreszeiten folgen und die Regen- und Warmzeit in den Sommer legen und die Trockenzeit mit kühleren Temperaturen in den Winter.